Die Pustertalbahn:

Die Baukonzession für die Bahn durch das Pustertal, welche nach der endgültigen Abtretung von Venetien an Italien (1866), wieder für eine innerösterreichische Verbindung von Wien nach Tirol sorgen sollte, lag bereits 1858 vor. Doch erst im Oktober 1869 wurde mit der Realisierung der 209 km langen Bahnlinie zwischen Villach (A) und Franzensfeste (I) begonnen. Die Bauarbeiten gingen sehr zügig voran und am 20. November 1871 - ein Jahr früher als geplant - konnte die Bahn eröffnet werden. Betrieben wurde diese bis 1918 von der Südbahngesellschaft. Danach erfolgte die Führung durch die FS, wobei nach Unterzeichnung des Pariser Vertrages (1946) den Österreichischen Bundesbahnen ein durchgehender Triebwagenverkehr ohne Grenzformalitäten zugestanden wurde. Der sogenannte "Korridorverkehr" zwischen Lienz und Innsbruck erschloss somit auch viele touristische Zentren des Pustertales mit einer internationalen Anbindung.

Zur Entlastung der Brennerbahn beschlossen 1984 die ÖBB und die FS die Modernisierung und Elektrifizierung dieser Strecke. Auf Südtiroler Seite wurden fast sämtliche Kunstbauten wie Brücken und Tunnels erneuert. Die Bahnhöfe von Bruneck und Innichen erhielten komplett neue Gleisanlagen, welche zeitweise die Einstellung des Zugbetriebes erforderlich machten. Mit dem Fahrplanwechsel vom Mai 1989 konnte die erneuerte Strecke erstmals mit Elektrolokomotiven betrieben werden.